Die Eskalationen im Nahost-Konflikt sowie die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed machen sich aktuell in der Entwicklung des Goldpreises bemerkbar. So trägt die Unsicherheit auf den Anlagemärkten dazu bei, dass sich der Preis des Edelmetalls im letzten Jahr in Richtung der 2000-Dollar-Marke entwickelt hat. Auch zu Beginn des neuen Jahres setzte der Goldpreis seinen beeindruckenden Aufwärtstrend sogar über die 2000-Dollar-Marke fort. Zuletzt hat der Goldpreis erstmals die Marke von 2500 Dollar überschritten und erreichte damit ein noch nie dagewesenes Niveau - ein neues, bemerkenswertes All-Time-High!
Ein wesentlicher Grund dafür dürfte sein, dass westliche Investoren den Goldmarkt wieder ins Visier genommen haben. Im Gegensatz zu chinesischen Anlegern und Zentralbanken aus Schwellenländern richten sie ihren Fokus vor allem auf makroökonomische Entwicklungen. Es ist keine besondere Überraschung, dass der Goldpreis bei bevorstehenden Zinssenkungen anzieht: Schließlich generiert Gold keine laufenden Erträge für Anleger. In Phasen hoher Zinsen erscheinen andere sichere Anlagen wie Anleihen attraktiver. Bei niedrigeren Zinsen hingegen gewinnen Edelmetalle als bevorzugte Investitionsmöglichkeit an Attraktivität. Vermögensverwalter und Händler, die an der Terminbörse auf steigende Goldpreise setzen, zeigen sich daher so optimistisch wie seit Jahren nicht mehr. Laut Daten der “Commodity Futures Trading Commission” (“CFTC”) erreichte das Volumen der Wetten auf höhere Preise ein Vierjahreshoch.
Gegenwärtig ist die Entwicklung des Edelmetalls durch zwei Faktoren geprägt: Auftrieb erhält es durch die hohe Unsicherheit nach dem Großangriff der Hamas auf Israel. So hat die Attacke der terroristischen Vereinigung die Angst vor einem Übergreifen des Konflikts auf die für die weltweite Energieversorgung kritische Region Naher Osten verstärkt. Sollte die Blockade des Gazastreifens fortdauern, könnte dies eine Ausweitung der Auseinandersetzungen zur Folge haben.
Gold ist die “Krisenwährung”
In besonders prekären politischen Zeiten ist Gold bei Anlegern äußerst beliebt. So stieg der Goldpreis auch nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine innerhalb von zwei Wochen um mehr als fünf Prozent. Anders verhält es sich mit dem hohen Zinsumfeld. Investoren, die auf steigende Goldpreise setzen, hoffen auf eine Senkung der Zinsen. Bevor der Preis wegen des Kriegs gegen Israel stieg, verlor er seit Mitte September zwischenzeitlich mehr als 100 US-Dollar. Gleichzeitig stiegen die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf Niveaus, die es seit der Finanzkrise nicht mehr gab. Kürzlich verkündete die Fed, dass sie vorübergehend eine Zinspause einlegt. So ließ sie den Leitzins unverändert auf der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Steigende bzw. hohe Zinsen belasten die Nachfrage nach Gold, da es, anders als beispielsweise Wertpapieren, keine laufenden Erträge abwirft.
Goldpreisentwicklung: Neue Allzeithochs in Reichweite
Der Goldpreis hat sich in den vergangenen 10 Jahren fast verdoppelt. Gold dient dabei schon seit Jahrzehnten als krisensichere Wertanlage. Sowohl Privatanleger als auch Institutionen investieren in das goldene Edelmetall, um sich vor Wirtschaftskrisen zu schützen. Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage in US-Dollar ermittelt.
Allerdings hängt die Nachfrage mit der Verunsicherung der Menschen hinsichtlich wirtschaftlicher Entwicklungen zusammen. Erst wenn die Anleger das Vertrauen in Papierwährungen verlieren und sich auf die bewährte Krisenwährung konzentrieren, deren Kurs in der Folge steigt, bringt eigentlich renditenloses Gold auch Zinsen.
Dementsprechend aktiviert auch ein fallender Zins die Nachfrage nach Gold. Im Umkehrschluss nimmt der Goldpreis tendenziell ab, wenn die Zinsen steigen. Zudem entscheiden sich viele Anlegerinnen und Anleger in Zeiten finanzieller Turbulenzen eher gegen riskante Aktien-Geschäfte und wählen stattdessen die Investition in „sicheres“ Gold. Prognose: „Für Gold ist nach dem Rekordhoch der Weg nach oben frei“ (handelsblatt.com)
Das Jahr 2024 könnte Anlegern neue Einstiegschancen in Goldaktien bieten. Da die Phase stark steigender Zinsen vorerst vorbei zu sein scheint, könnte das gelbe Edelmetall seinem Ruf als wertvoller Kapitalschutz in Zeiten hoher Inflation gerecht werden.
Welche Goldaktien kaufen?
Anlegerinnen und Anleger haben zahlreiche Möglichkeiten, von Preissteigerungen des gelben Edelmetalls zu profitieren: Physisch in Form von Goldbarren und Goldmünzen oder über Gold-Zertifikate, goldbesicherte Wertpapiere wie “Xetra Gold” oder “Euwax Gold”, Gold-Fonds und Gold-ETFs. Am besten legen Sie sich jedoch zwei bis drei besonders starke Goldaktien ins Depot, da diese bei steigenden Goldnotierungen aufgrund der meist relativ stabilen Produktionskosten einen ordentlichen Gewinnhebel liefern können.
Die Kurstreiber der Krisenwährung
Für einen weiter steigenden Goldpreis spricht vor allem die Saisonalität: In diesem Jahr steht nämlich die Präsidentschaftswahl in den USA an, die den Kurs treiben könnte. Für den Goldpreis ist die Wahl von enormer Wichtigkeit, da ein Wechsel in der Führung und der politischen Ausrichtung der Regierung auf den Dollar und die globale Makroökonomie einen enormen Einfluss haben kann. Die Statistik zeigt, dass seit dem Jahr 2000 der Goldpreis in den drei Monaten vor einem Wahlmonat um gut drei Prozent gestiegen ist.
Warum ist der sogenannte “Goldpreishebel” so besonders?
Die Bedeutung des sogenannten “Goldpreishebels” ist ein entscheidender Aspekt, den Anleger verstehen sollten, wenn sie in Goldminenaktien investieren möchten. Dies liegt daran, dass die Preisentwicklung von Gold einen signifikanten Einfluss auf die Wertentwicklung von Aktien goldproduzierender Unternehmen hat.
Der Begriff “Hebel” wird verwendet, weil Veränderungen im Goldpreis typischerweise einen überdurchschnittlichen Effekt auf die Finanzergebnisse von Goldminen haben, und zwar in beide Richtungen. Wenn also der Goldpreis steigt, tendieren die Aktienkurse von Goldminenunternehmen dazu, überproportional zuzulegen. Sinkt der Goldpreis, fallen die Aktienkurse dieser Unternehmen oft stärker. Der “Goldpreishebel” führt daher zu einer erhöhten Volatilität bei Goldminenaktien im Vergleich zum Goldpreis selbst. Goldminenaktien Liste 2024: Preise Tipps & Risiken
Was passiert, wenn der Goldpreis steigt?
Angenommen, der Goldexplorer hat Gesamtförderkosten (die sogenannten “All In Sustaining Costs” oder kurz “AISC”) von 750 Dollar pro Feinunze. Bei einem Goldpreis von 1.000 Dollar pro Unze erzielt das Unternehmen einen Gewinn von 250 Dollar pro Unze. Steigt der Goldpreis um 250 Dollar, erhöht sich der Gewinn auf 500 Dollar pro Unze. Dies entspricht einer Verdopplung (100 Prozent Zunahme) des Unternehmensprofits, im Gegensatz zu einem 25-prozentigen Anstieg des Goldpreises. Unter gleichen Bedingungen ist daher ein stärkerer Anstieg des Aktienwertes im Vergleich zum Goldpreisanstieg zu erwarten.
Was passiert, wenn der Goldpreis sinkt?
Wenn der Goldpreis für denselben Betreiber um 250 Dollar fällt, sinkt der Gewinn dementsprechend auf null Dollar pro Unze. Dieser Rückgang um 250 Dollar spiegelt eine 25-prozentige Verringerung des Goldpreises wider, aber eine 100-prozentige Reduzierung des Gewinns der Gesellschaft. Unter gleichen Bedingungen ist also ein deutlich stärkerer Rückgang des Aktienwertes im Vergleich zum Rückgang des Goldpreises zu erwarten. Goldminenaktien Liste 2024: Preise Tipps & Risiken
Der Antimonmarkt
“Antimon” (chemisches Symbol: “Sb”) ist ein chemisches Element und gehört zur Gruppe der Halbmetalle. Es kommt in der Natur vor allem in Verbindungen, zum Beispiel als Sulfid (Antimonit), vor. Reines “Antimon” hat eine metallische, silbrig-graue Farbe und wird vor allem in Legierungen verwendet, um deren Härte und Festigkeit zu verbessern, zum Beispiel in Blei-Antimon-Legierungen, die für Batterien oder Druckplatten in der Druckindustrie genutzt werden. Außerdem wird “Antimon” in der Halbleiterindustrie und in Flammschutzmitteln eingesetzt. In reiner Form ist “Antimon” relativ spröde und kann leicht zersplittern. Es ist relativ selten und zählt nicht zu den häufig vorkommenden Elementen auf der Erde.
Die Preisentwicklung für “Antimon” hat in den letzten Jahren und auch 2024 erhebliche Schwankungen gezeigt. Haupttreiber dieser Entwicklung sind geopolitische Spannungen, Lieferengpässe und die steigende Nachfrage aus Industrien wie der Photovoltaik und der Rüstungsindustrie. China, als weltweit größter Produzent, hat den Export von “Antimon” ab September 2024 stark eingeschränkt, was die Preise weiter in die Höhe treibt. Der Preis für “Antimonbarren” liegt aktuell bei etwa 25.250 USD pro Tonne auf dem internationalen Markt.
Die globale Nachfrage wird durch den Einsatz von “Antimon” in der Solarindustrie und in der Herstellung von Munition stark angetrieben. Experten erwarten, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzt, was zu weiteren Preissteigerungen führen dürfte.